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Killswitch Engage + Twelve Tribes + All that remains live

in der Live Music Hall in Köln am 29.01.2005 (von Markus)

 

Können Killswitch Engage auf der Bühne halten, was sie mit superben Alben wie „Alive or just breathing“ und „The end of heartache“ versprochen haben? Diese Frage geisterte am erst vierten Samstag des noch jungen Jahres 2005 durch die Gemäuer der Live Music Hall.

Zunächst allerdings war es Zeit für All that remains, eine mir gänzlich unbekannte Combo, die sich – wie sollte es im Moment auch anders sein – dem Metalcore verschrieben hat.  Dementsprechend laut aber erstaunlich differenziert tönten die Kompositionen der Mannen auch aus den Boxen. Leider kann ich nach einmaligem Hören nicht wirklich beurteilen, ob die Songs einen hohen Wiedererkennungswert haben, tendiere aber dazu, dies mit nein beantworten zu wollen. Sei’s drum, dem aufmerksam zusehenden Teil des Publikums schien die Darbietung zu gefallen, was sich in einem mehr als anständigen Höflichkeitsapplaus äußerte. Da machte es auch nichts, dass die Gitarren von vorne bis hinten bei einschlägig bekannten Melodic-Death Metal Bands geklaut waren und der manchmal in die Songs integrierte cleane Gesang erstaunliche Parallelen zum Killswitch-Fronter aufwies. Sowieso scheint Eigenständigkeit nicht die Stärke von All that remains zu sein. Zu einem ordentlichen Auftritt hat es aber trotzdem allemal gereicht, was aber nichts daran änderte, dass die meisten Konzertbesucher noch damit beschäftigt waren, sich ein Bier nach dem anderen hinter die Binde zu kippen.

Die nun folgenden Twelve Tribes konnten mich wesentlich mehr begeistern. Zwar erfindet auch diese Band die bekannte Hardcore/Metal Kreuzung nicht wirklich neu, dafür haben die Jungs aber scheinbar eine Menge Songs geschrieben, die das Prädikat äußerst hörenswert einheimsen können. Daher rockten die Jungs mit oberamtlichen Tracks wie „Venus Komplex“ auch ziemlich die Hütte. Auch der Sound wusste zu gefallen. Die sehr detailverliebten Kompositionen erklangen in einem sauberen Gewand und das Stageacting der Combo zeugte von großem Enthusiasmus der Musiker. Wenn ich mir andere ganz und gar hüftsteife Bands angucke, die einen Bewegungsradius von höchstens einem Meter haben, sind da Twelve Tribes schon eine angenehme Abwechslung. Schöner Auftritt, auch wenn’s mit dem Circle Pit nicht wirklich was geworden ist.

Killswitch kamen, sahen und siegten: Schon als die ersten Töne ihres Openers „A bid farewell“ erklangen, verwandelte sich die bis zum Erreichen der Kapazitätsgrenze gefüllte Live Music Hall in einen Hexenkessel. Die versammelte Meute grölte jeden einzelnen Song mit, feierte die Band enthusiastisch ab und fraß Sänger Howard Jones von der ersten bis zur letzten Sekunde des Auftritts aus der Hand. Völlig egal welche Songs die Jungs zum Besten gaben, „Rose of Sharyn“, „My last serenade“ oder „The end of heartache“, die Stimmung blieb während des gesamten Sets auf einem schwindelerregend hohen Niveau. Durchhänger? Fehlanzeige! Es gibt derzeit wohl keine Band, die flächendeckend von der gesamten Metal-Community derart euphorisch abgefeiert wird. Killswitch bieten einfach den kleinsten gemeinsamen Nenner für alle Freunde der etwas härteren Gangart. Dazu passte auch, dass die Band vom Metal-Hammer Magazin zur beliebtesten Combo des Jahres gewählt wurde. Die während des Konzerts eingeschobene Preisverleihung war zwar etwas störend, da sie den Konzertfluss kurzzeitig unterbrach, ist aber einfach symptomatisch für eine Band die zurzeit einfach nichts falsch machen kann. Frontmann Howard Jones und der immer etwas irre wirkende Gitarrist Adam Dutkiewicz haben sich zu 1a Entertainer entwickelt, die das Publikum fest im Griff haben. Erstaunlich auch, dass Killswitch ausschließlich mit Songs von ihren letzten beiden Alben mühelos einen perfekten Auftritt kreieren können ohne Langeweile zu verbreiten. Ein grandioses Set einer grandiosen Band. Die Erwartungen wurden zu 100 % erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen. Zurück bleiben nur positive Erinnerungen.

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